Porzellanherstellung
Der Grundrohstoff für die Herstellung von Porzellan ist der Kaolin. Die größten Lagerstellen in der Tschechischen Republik befinden sich in der Umgebung von Karlsbad und gehören zu den hochwertigsten in Europa. Das ist weißer Stoff, der durch die Verwitterung von Feldspat entsteht. Seine chemische Zusammensetzung kann man durch die chemische Formel Al2O3-SiO2-H2O ausdrücken. Außer dem Grundstoff enthält der Kaolin auch die kolloidalen Substanzen, die seine Formbarkeit verursachen, ihr Überschuss hat jedoch übermäßige Schrumpfung der geformten Gegenstände in der Hitze zur Folge. Die Masse für die Porzellanherstellung beinhaltet noch fein gemahlenen nicht unverwitterten Feldspat und Siliziumdioxid. Oft werden auch die zerkleinerten Scherben aus den Auswurfprodukten zugemischt. Die Grundrohstoffe werden in den Kugelmühlen gemahlen und mit dem Wasser zum homogenen Brei vermischt. Diesen Brei läßt man längere Zeit liegen, dann wird er vom überflüssigen Wasser und von den Luftblasen freigemacht.
Formen und Brennen
Das Formen der nötigen Gegenstände aus dem Grundstoff wird auf dem Modellier - Drehscheibe, mit dem Pressen, beziehungsweise mit dem Gießen ( manuelle Herstellung) der mit dem Wasser verdünnter Masse in die Gipsformen durchgeführt. Die geformten Erzeugnisse werden in der Luft getrocknet, werden verputzt (retuschiert) und werden dann im Ofen bei der Temperatur von 900º C ( sog. Rohbrand) gebrannt. Durch das Ausbrennen gruppieren sich die Atome von Aluminium, Silizium und Sauerstoff um und bilden neue Bindungen. So entsteht der druckfeste Stoff, aber wenig stoßfest. Durch das Brennen dieser Masse ( unglasiert) auf hohe Temperatur erhöht sich die Festigkeit und Härte, es entsteht sog. Biskuitporzellan. Das Biskuitporzellan ohne weitere Behandlung wird überwiegend für technische Zwecke verwendet. Für die allgemeine Anwendung werden die Porzellangegenstände glasiert- das ist das Eintauchen in die Glasurmilch- in den dünnen Brei derselben Zusammensetzung, wie die Porzellanmasse ist.
Glasur
Die glasierten Erzeugnisse werden dann ausgetrocknet und bei der Temperatur von 1 400º C gebrannt, nach diesem Brand ( sog.Scharffeuer) wird das Volumen des Produktes ca. um 14 % kleiner, es kommt zur großen Spannung und deshalb werden einige Erzeugnisse auch auf dem Oberteil verwischt und werden aufeinander gebrannt. Sehr empfindlich gegen Krümmung sind insbesondere breite und geöffnete Formen ( z.B. einige Teetassen u.a.). Die Glasur wird bei hoher Temperatur verschmolzen und füllt die Poren im Rohmaterial aus. Der ausgebrannte Gegenstand läßt man langsam abkühlen, damit es nicht zur Glasurrissbildung kommt. Die Porzellangegenstände werden mit dem Auftragen von Metalloxiden verziert, die nach dem weiteren Brennen die gewünschten Farbtöne bieten. Dank den wiederholten Bränden ( min. 4. Brände beim Dekorporzellan) reiht sich die Porzellanherstellung zu dem energetisch anspruchsvollsten Industriezweig.
Steinzeug, Steingut, und Tonwaren
Dem Porzellan sind die Stoffe wie Steinzeug , Steingut und Tonwaren ähnlich. Das Steinzeug dient als Baumaterial ( Fliesen, Kacheln). Das Steingut wird für das billigere Geschirr und für die Hygieneeinrichtungen benutzt . Im Vergleich mit dem Porzellan unterscheidet sich einerseits durch die Undurchsichtigkeit ( die aus dem Porzellan hergestellten Gegenstände sind durchsichtig), andererseits dadurch, dass es bei feinem Schlag keinen klingelnden Ton ausgibt. Es wird ähnlich wie das Porzellan hergestellt, wird bei niedriger Temperatur gebrannt und die Ansprüche auf die Sauberkeit der Rohstoffe sind jedoch viel niedriger.